Was ist christliche Meditation?

Meditation ist eine Konzentrationsübung, die dazu verhilft, die Gedanken zur Ruhe zu bringen, den inneren Raum zu erschließen und in immer tiefere Schichten des Schweigens einzudringen.

In der christlichen Tradition ist die Meditation eine Form des kontemplativen Gebets. In den Worten von John Main: „Wir versuchen nicht an Gott zu denken, zu Gott zu sprechen oder uns Gott vorzustellen. Wir verbleiben in dem ehrfürchtigen Schweigen, das sich öffnet zum ewigen Schweigen Gottes.“

 

Wie Johannes Cassianus im 4. Jh. berichtet, kannten schon die Wüstenväter und -mütter eine Gebetsübung, bei der nur ein Wort, eine Formel innerlich gesprochen und unablässig wiederholt wurde. Im modernen Kleid der christlichen Meditation wird die Gebetsformel zum Mantra. Es kommt nicht auf die Bedeutung des Wortes an, sondern darauf, immer dasselbe Wort achtsam und liebevoll zu sprechen, dem inneren Klang zuzuhören und nach jeder Ablenkung wieder dazu zurück zu kehren.
Die Meditation ist ein Weg der Einfachheit, des Schweigens und der Stille. Sie steht jedem Menschen in jeder Lebenssituation offen. Es ist nur nötig, sich über die Praxis klar zu werden und damit zu beginnen – und immer wieder aufs Neue zu beginnen.

 

Manchem hilft es durch die Meditation in einer Gruppe, die Disziplin der Meditation ins tägliche Leben aufzunehmen. Man ist allein und zugleich in Gemeinschaft und kann so den eigenen Weg festigen und vertiefen.